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Neubau Bezirksklinikum Obermain, Bauabschnitt 1

Neubau Bezirksklinikum Obermain, Bauabschnitt 1
Neubau Bezirksklinikum Obermain, Bauabschnitt 1

Jahr: 2023 - 2028

Leistungsphase 8 und 9 der HOAI

Leistungen:

  • Objektüberwachung, örtliche Bauleitung

Auftraggeber: Beeg Lemke Architekten GmbH

Hauptauftraggeber: Bezirkskliniken Obermain-Kutzenberg

Das Bezirksklinikum Obermain beabsichtigt, die Klinik mit ihren psychiatrischen und somatischen Fachbereichen in Hinsicht auf bessere patientenorientierte Bedingungen, Organisation und Wirtschaftlichkeit in einem Neubau zusammenzuführen.

Der erste Bauabschnitt umfasst die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik und besteht aus 2 Häusern, die eine Gesamtfläche von 5.480 m² betragen.

Das neue Klinikgebäude soll als Zentrum moderner, spezialisierter Behandlung der Patienten, aber auch als Ort für therapeutische Beziehungen und Begegnungen, eine Atmosphäre der Offenheit nach innen sowie nach außen zum umgebenden Parkgelände mit dem Blick in die Flusslandschaft vermitteln.

Nutzfläche 18.102 m²

Gesamtbaukosten: ca. 120.000.000 €

 

ALLGEMEINE BESCHREIBUNG DER MASSNAHME

Die Heil- und Pflegeanstalt in Obermain-Kutzenberg entstand im Zuge von Reformbestrebungen bei der Versorgung und Pflege psychisch kranker Menschen ab Mitte des 19.Jahrhunderts, wie nahezu 200 andere Heil- und Pflegeanstalten in Europa.

Hier entstand eine weitläufige Gesamtanlage auf dem Land im Pavillonstil mit einem parkähnlich gestalteten Gelände.

Die Lindenallee und viele der Gebäude, errichtet in barockisierendem Historismus und historisierendem Heimatstil, zum Teil in Fachwerk, stehen unter Denkmalschutz.

Ab 1946 wurde die Klinik in eine Heilstätte gegen Tuberkulose umgewandelt. Für die Durchführung von Thorax-Operationen entstanden mehrere Operationssäle für die Lungen- und Knochentuberkuloseabteilung, daneben wurden bis 1975 zwei neue Bettenhäuser und ein Behandlungszentrum errichtet.

Träger des Bezirksklinikums Obermain-Kutzenberg ist das Kommunalunternehmen GeBO - Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken, Nordring 2, 95445 Bayreuth.

 

Das Neubaukonzept

Das Bezirksklinikum Obermain beabsichtigt, die Klinik mit ihren psychiatrischen und somatischen Fachbereichen in Hinsicht auf bessere patientenorientierte Bedingungen, Organisation und Wirtschaftlichkeit in einem Neubau zusammenzuführen.

Das neue Klinikgebäude soll als Zentrum moderner, spezialisierter Behandlung der Patienten, aber auch als Ort für therapeutische Beziehung und Begegnung eine Atmosphäre der Offenheit nach innen sowie nach außen zum umgebenden Parkgelände mit dem Blick in die Flusslandschaft vermitteln.

Das Baufeld liegt östlich des historischen Teils des Bezirksklinikums mit einem einzigartigen Blick auf den Veitsberg mit seiner Kapelle Sankt Veit, die Hankirche, den Staffelberg und Kloster Banz.

Auf den behutsamen Umgang mit dem denkmalgeschützten Bereich in Hinsicht auf städtebauliche Planung und Höhenentwicklung der neu zu planenden Gebäude wurde im Sinne des Denkmalschutzes besonderer Wert gelegt. Die Maßgabe, die Höhe der Neubauten mit Höhenbezug zum Klinikgelände auf der Kuppe des Kutzenbergs von 310.00 üNN auf drei Vollgeschosse zu begrenzen, wurde umgesetzt. Die Traufhöhen

der neuen Gebäude bis auf die technischen Aufbauten, die von der Dachkante zurückgesetzt angeordnet sind, liegen stets unter der Traufhöhe der denkmalgeschützten Gebäude.

Der besonderen Lage des Baugrundstücks am Rand des Klinikgeländes wurde in der Außenansicht des zu planenden Neubaus aus dem Obermaintal, das in diesem Bereich auch „Gottesgarten“ genannt wird, Rechnung getragen. 

 

Funktionsbereiche und Funktionsbeziehungen

Der Neubau besteht aus zwei (mit BA2 später drei) talseitig orientierten Bettenhäusern 100, 200 (und 300), die über eine Magistrale in drei Ebenen verbunden sind. Den Bettenhäusern sind ein- bzw. im Bereich Haus 200 zweigeschossige Funktionsgebäude der Psychiatrie und der Somatik mit Funktionen wie Tagesklinik, Arztdienst, Pforte, Café, Speisesaal, soziale Dienste, Verwaltung, etc. vorgelagert.

Der Haupteingang befindet sich zentral vor Haus 200 im EG, von wo aus eine Besuchermagistrale die Besucher zu den Bettenhäusern mit ihren vorgelagerten Erschließungskernen verteilt (je Bauteil ein Erschließungskern mit Treppenhaus, zwei redundanten Bettenaufzügen und einem barrierefreien Personenaufzug).

Im U1 befindet sich die Patientenmagistrale mit angegliederter Notaufnahme, Prosektur und Archiv. Über die Patientenmagistrale gelangen die Patienten zu den wichtigsten Funktionsbereichen wie Physikalische Therapie, Funktionsdiagnostik, Röntgen, Endoskopie, Klinischer Arztdienst, etc.

Im U2 schließlich befindet sich die Ver- und Entsorgungsmagistrale mit unter den Bettenhäusern angeordneten Lager- und Umkleidebereichen sowie daran angeschlossen zwischen Neubau und Küchengebäude der Wirtschaftshof mit Versorgungsanbindung

zur Bestandsküche über einen Aufzug und einen gedeckten, aufgeständerten Laubengang.

Die ebenfalls im U2 gelegene Ergotherapie ist über den an der Magistrale gelegenen Erschließungskern Haus 200 an Eingangsbereich und Patientenmagistrale angebunden.

Alle Aufenthaltsbereiche sind tagesbelichtet, in den Untergeschossen zum Teil über Lichthöfe.

Notaufnahme Somatik/Psychiatrie, Zentrale Aufnahme, Prosektur, Zentrale Aufnahme und Notaufnahme stehen mit gemeinsamer Nutzung der Räume durch Somatik und Psychiatrie in direktem Zusammenhang. Für den Rettungsdienst gibt es damit einen zentralen Punkt für die Anfahrt der Notfälle der Somatik und der Psychiatrie.

Die Notaufnahme der Psychiatrie befindet sich auf U1 in unmittelbarer Nähe zu den geschlossenen Stationen. Durch die überdachte Anfahrt im U1, die während der Bauzeit des 2. Bauabschnitts über eine Zufahrtsrampe von der Hangseite aus erfolgt, sind sowohl Witterungsschutz als auch Sichtschutz und Diskretion gewährleistet. Die dort angelagerte Prosektur kann auf kurzem Wege intern und extern erreicht werden.

Der Wirtschaftshof ist funktionsbezogen in optimierter Lage zwischen Neubau und Küchengebäude landschaftlich in den Hang eingebunden. Von dort gelangen die Güter über die Ver- und Entsorgungsmagistrale im U2 zu den Aufzugskernen der Bettenhäuser und von da auf die Stationen.

Als Witterungsschutz, zur besseren Einbindung in den Hang (Landschaftsschutz / Denkmalschutz) sowie Verhinderung des direkten Sichtbezugs aus den Pflegegeschossen zu den Müllcontainern bzw. zur Abfallentsorgung sind die Container des Wirtschaftshofs überdacht.

Der Wirtschaftshof wird, getrennt von den Hauptzufahrten des Neubaus, über die Talseite, kombiniert mit der Feuerwehrumfahrt, angefahren und ist in Verlängerung der Ver- und Entsorgungsmagistrale für die Versorgung mit Speisen und Gütern über einen gedeckten, aufgeständerten Laubengang und einen Lastenaufzug mit dem bestehenden Küchengebäude verbunden.

Am Wirtschaftshof wurde übergreifend für die GeBO ein zentrales Lager mit dazugehörigen Büroräumen integriert.

Technikgeschosse

Auf der Ver- und Entsorgungsebene befinden sich in Haus 100, von der Talseite ebenerdig zugänglich, die Technikbereiche des Neubaus (Trafos, Notstrom, medizinische Gase, etc.). Die RLT-Zentralen sind ebenso wie die Kälteerzeuger und Rückkühlwerke jeweils mit direktem Zugang über ein Treppenhaus und einen Aufzug auf den Dächern

(unbeheizt mit Witterungsschutz) angeordnet und versorgen von oben über Schächte die Stationen und Funktionsbereiche.

In einem ersten Bauabschnitt soll die Psychiatrische Klinik als bauliche Einheit zusammen mit Haupteingang und Vorplatz und Umfahrung der Ver- und Entsorgungstrassen umgesetzt werden:

Umfahrung mit Ver- und Entsorgungssparten /

Äußere Ringstraße (Baustelle, Feuerwehr, Ver-/Entsorgung) mit

Umverlegung Ferngas (Baufreiheit),

Umverlegung ELT und IT sowie

Teilabbruch Kollektor (Baufreiheit),

Sicherung und Neuanbindung Ver- und Entsorgung UG Haus 11,

Vorbereitung Technische Versorgung (Trinkwasser, Regenwasser, Schmutzwasser,

Übergabestation / Bereitstellung ELT sowie HZG und MS),

 

Haus 100 und 200 /

Psychiatrische Klinik mit Ergotherapie, Tagesklinik und Klinischem Arztdienst Psychiatrie,

Eingangsbereich mit zentralen Service-, Verwaltungs-, Bereitschafts-,  sowie Sozialbereichen, Notaufnahme / Zentrale Aufnahme mit Liegendkrankenvorfahrt von Somatik und Psychiatrie mit Zugang / Zufahrt von der Talseite zur Erschließung der talseitigen Fläche, Prosektur, Archiv, Wirtschaftshof und Versorgungsanbindung für

Haus 100 und 200 (bzw. 300).

Aufstockung / Erweiterung

Für die vorplatzseitigen Funktionsbereiche der Häuser 100 (und 300) wird jeweils eine Aufstockungsoption um ein Geschoss vorgehalten, mit dem Ziel, eine bedarfsgerechte, flexible Erweiterung der bestehenden Pflegestationen, wie z.B. Umwandlung der somatischen Stationen in psychiatrische Stationen, zu ermöglichen.

Gebäudedaten:

Grundstücksfläche    332.433 m²

Grundfläche      20.124 m²

Geschossfläche           19.761 m²

Baumasse                   78.855 m³

Gründungssohle/ Planung  i.M. ca. 300,58 m ü.NN = - 9,42 m

Sohle UK Bodenplatte i.M. ca. 301,25 m ü.NN = - 8,75

OKR Bodenplatte       =  - 8,15 m

OKR Decke ü. U2      =  - 4,14 m

OKR Decke ü. U1      =  - 0,14 m

OKR Decke ü. EG      =    3,41 m

OKR Decke ü. 1.OG =    6,96 m

OKR Decke ü. 2. OG =  10,51 m     

OKR Decke ü. DG     =  15,30 m

Details

StandortObermain-Kutzenberg
Realisierung2023 - 2028
GebäudeartKlinik
NutzungPsychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik
Aufgabengebiete

Leistungsphase 8 und 9 der HOAI
örtliche Bauleitung
Objektüberwachung